Prof. Dr. Heinrich Honsell (Universität Zürich, Schweiz)
Die Rolle des CISG in der Schweiz (I) / Das Einheitliche UN-Kaufrecht (CISG) aus schweizerischer Sicht (II)


( I )
Das CISG ist für die Schweiz als einem Land mit traditionell auf Aussenhandel ausgerichteter Wirtschaft von grosser Relevanz. Der umfangreichen Literatur steht jedoch nur eine geringe Anzahl von Entscheidungen staatlicher Gerichte gegenüber. Dies mag zum Teil daran liegen, dass es sich meist um Schiedsgerichte handelt, deren Entscheidungen regelmässig nicht veröffentlicht werden. Eine weitere Rolle spielt eine gewisse Abneigung der Vertragspartner, sich einem Abkommen zu unterwerfen, dessen einheitliche Auslegung durch die Judikatur noch nicht garantiert ist, was zu Rechtsunsicherheit führen kann. Aufgrund der Ähnlichkeiten im materiellen Kaufrecht eines Teils der Nachbarländer der Schweiz besteht in diesen Rechtsbeziehungen zudem eine geringeres Bedürfnis nach einer einheitlichen Regelung in einem internationalen Abkommen; so wird der grösste Teil des Aussenhandels mit Deutschland abgewickelt. Ungeachtet dieses rechtstatsächlichen Befunds einer gewissen Scheu vor dem Wiener Kaufrecht, wird es sich international in der Praxis aufgrund seiner einheitlichen Konzeption durchsetzen. Für die Aufgaben schweizerischer Juristen in der Rechtsanwendung und Rechtsgestaltung hat es seinen festen Platz und gehört auch zum Pflichtkanon der universitären und anwaltlichen Ausbildung im Privatrecht.

( II )
Honsell, Heinrich. "Schweizeriches Obligationenrecht, Besonderer Teil", 5. Aufl. 1999 - Auszug - Das Einheitliche UN-Kaufrecht (CISG) aus schweizerischer Sicht
Allgemeines. Entstehungsgeschichte

Anwendungsbereich

Regelungsgegenstand. Auslegung

Der Abschluss des Vertrages

Das materielle Kaufrecht

Verjährung

Gesamtwürdung. Literatur